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Pharmazeutische Zeitung: Interview Stiftungsjubiläum

»Wir sind gekommen, um zu bleiben«
20 Jahre Galenus-Privatstiftung

Von Brigitte M. Gensthaler / In diesem Jahr feiert die Galenus-Privatstiftung ihr 20-jähriges Bestehen. Wie sich die Wissenschaftsstiftung mit Sitz in Wien entwickelt hat, berichten die Vorstandsvorsitzende Dr. Cornelia Désirée Sonntag und die wissenschaftliche Beirätin Professor Dr. Christel Müller-Goymann.

PZ: Bei der Gründung 2004 war schwer vorstellbar, wie sich eine fördernde Privatstiftung im Bereich der Pharmazeutischen Technologie und Biopharmazie behaupten kann. Welche Rolle spielt die Galenus-Privatstiftung heute?

Sonntag: In den deutschsprachigen Ländern nimmt sie neben den nationalen Fachgesellschaften einen bedeutenden Platz in der Förderung von Postdocs ein. Erfreulicherweise hat sich im Lauf der Jahre eine gute Zusammenarbeit sowohl mit der Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrenstechnik – APV in Mainz als auch mit dem im Jahr 2020 gegründeten PETRS-Netzwerk für Postdocs in der Pharmazeutischen Technologie und Biopharmazie entwickelt. Dadurch kann die Stiftung die Jungwissenschaftler noch effizienter fördern.

PZ: Wie viele Nachwuchswissenschaftler wurden denn bislang gefördert?

Sonntag: Wir haben seit der Gründung etwa 400 junge Postdocs in der Pharmazeutischen Technologie und Biopharmazie mit den Galenus-Supports und dem Galenus-Technologie-Preis ausgezeichnet.

PZ: Halten Sie mit den geförderten Personen Kontakt und verfolgen Sie deren wissenschaftlichen Werdegang?

Sonntag: Ja, sehr gerne. Sowohl mit unseren Preisträgern als auch mit den durch die Supports Geförderten bleibt die Stiftung über Jahre hinweg im Kontakt. Dies gelang und gelingt zum Beispiel bei unseren inzwischen zehn Workshops und 13 Gastprofessuren sowie durch unsere Veröffentlichungen in den Social Media. Unsere Veranstaltungspartner sind neben den Pharmazeutischen Instituten in den deutschsprachigen Ländern auch jene in Spanien, Portugal, Irland, Italien, Dänemark und den USA. Ein Blick auf unsere Website (www.galenusprivatstiftung.at) zeigt unsere internationale Vernetzung.

PZ: Wie hat sich der Förderbedarf generell entwickelt?

Müller-Goymann: Der Bedarf ist deutlich gewachsen. Kaum ein Postdoc kann für die Zeit der Habilitation – immerhin vier bis sechs Jahre – auf eine bezahlte Stelle an der Universität hoffen. Die Forschenden in dieser Position hangeln sich von Projekt zu Projekt, um finanziell über die Runden zu kommen.

Sonntag: Wir spüren das an der Zahl der Bewerbungen für die Supports. Diese liegt mittlerweile bei etwa 30 Anträgen pro Jahr, die von unseren wissenschaftlichen Beiräten Professor Dr. Bernhard Lippold (2004 bis 2020) und Professor Dr. Christel Müller-Goymann (ab 2020) geprüft wurden und werden, ob sie förderungswürdig sind.

PZ: Wie hat sich das Themenspektrum verändert: Inwieweit sind moderne Entwicklungen, zum Beispiel der Biotechnologie oder der KI, prägend?

Müller-Goymann: Ein Schwerpunkt der eingereichten Forschungsthemen liegt im Bereich Nano Drug Delivery. Aber auch Particle Engineering, Biotechnologie und nicht zuletzt die Kombination Pharmazeutische Technologie und Computertechnik prägen die eingereichten Arbeiten.

PZ: Betreffen die inhaltlichen Veränderungen auch die Galenus-Workshops und Gastprofessuren?

Müller-Goymann: Die Themen der Workshops und Gastprofessuren spiegeln natürlich immer das Spektrum der aktuellen Forschungsströmungen in der Pharmazeutischen Technologie und Biopharmazie wider.

PZ: Wo sehen Sie die Stiftung in fünf bis zehn Jahren?

Sonntag: Die Galenus-Privatstiftung ist gekommen, um zu bleiben! Die personellen Weichen sind bereits gestellt für die kommenden Jahre, denn die Postdocs brauchen auch in Zukunft einen international verankerten, zuverlässigen Partner an ihrer Seite. Unsere beiden wissenschaftlichen Beiräte haben bis heute die fachliche Expertise der Stiftung garantiert, sodass wir die Postdocs nachhaltig und ideenreich unterstützen können. So wollen wir es auch in Zukunft halten.

Erschienen in: Pharmazeutische Zeitung | 169 JG. | 20. 6. 2024 | 25. AUSG.
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