Erstmalige Verleihung des Galenus Technologie-Preises
Bereits ein Jahr nach ihrer Gründung konnte die Galenus-Privatstiftung ihr gesamtes Förderprogramm für Postdoktoranden in der Pharmazeutischen Technologie und Biopharmazie erfolgreich umsetzen und mit der Vergabe des ersten Galenus Technologie-Preises krönen, der an Dr. Martin Bultmann geht. Mit seiner Arbeit zum Thema „Hochmobile Wissenssysteme für das das Troublesshooting in der Pharmazeutische Technologie“ konnte der Habilitand am Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie der Universität Heidelberg im Wettbewerb gegenüber mehreren Teilnehmern aus Deutschland und Frankreich überzeugen. Der Wettbewerb stand unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard C. Lippold, des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung, der in seiner Laudatio auf Dr. Bultmann die hohe innovative Qualität der ausgezeichneten Arbeit betonte. Der mit 3000 Euro dotierte Wissenschaftspreis wurde Dr. Martin Bultmann im Rahmen der Feier zur Preisverleihung im Wiener Palais Liechtenstein am 10. November 2005 übergeben.
Bultmanns Arbeit über "Hochmobile Wissenssysteme für das Troubles- shooting in der Pharmazeutischen Technologie", die technologisches Wissen und Elektronik verbindet, halte er für sehr innovativ, erklärte Professor Dr. Bernhard C. Lippold, wissenschaftlicher Beirat der Stiftung, in Wien. Bultmann hatte in Bonn Pharmzie studiert (Approbation 1993) und 1998 die Promotion an der Universität Heidelberg bei Professor Stricker abgeschlossen. Bereits darin beschäftigte er sich mit der Kopplung von Wissensbanken und Computertechnik. Während seiner Habilitation in Heidelberg entwickelte er diesen Ansatz weiter und verknüpfte Datenbank und Computer mit einem neuronalen Netzwerk, so Lippold. Damit könne der Computer "lernen".
Der Preisträger erklärt den komplexen Ansatz so: die Konservierung von eigenem und fremdem Erfahrungswissen sowie der schnelle und systematische Zugriff darauf böten ein enormes, aber bislang meist ungenutztes Potenzial bei der Erstellung von Fehlerdiagnosen. Das "Trouble-shooting" am Computer sollte es ermöglichen, ein techno- logisches Problem in kürzester Zeit zu lösen. Daher war es sein Ziel, ein Wissenssystem zu entwickeln, das mobil, einfach zu bedienen und zu warten, on- und offline nutzbar sowie selbstlernend ist und Antworten sehr rasch generiert.
Das System MAX läuft bereits auf Laptops und Taschencomputern, so genannten Personal Digital Assistants (PDA); vorstellbar wäre sogar die Nutzung mit WAP-fähigem Handy, erklärt Bultmann. "Man hat das Expertenwissen buchstäblich in der Tasche." Das neue Wissensystem sei weit über die Pharmazeutische Technologie hinaus einsetzbar, auch wenn es zunächst nur dafür entwickelt wurde. Wie der Forscher abschließend betonte, schätze er neben dem Preisgeld vor allem den immateriellen Wert des Preises, denn damit werde seine Arbeit "als international ausgezeichnet bewertet".