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5. Galenus-Technologie-Preis verliehen

Zum 5. Mal verlieh die Galenus-Privatstiftung am 10.November 2011 im Wiener Palais Liechtenstein den mit 5000 EURO dotierten Galenus-Technologie- Preis, der an die Kieler Technologin Dr. Regina Scherliess für ihre Arbeit „Trockenpulverformulierungen zur mukosalen Vakzinierung“ vergeben wurde. In ihrer Begrüßungsrede erwähnte die Stiftungsvorsitzende Dr. Cornelia Désirée Sonntag, dass mit der diesjährigen Preisträgerin erstmals eine Frau den Wissenschaftspreis erringen konnte.
Ihr Forschungsgebiet, die Herstellung nasaler Impfstoffe, stößt weit über die Fachkreise hinaus auf breites öffentliches Interesse, wie aktuelle Publikationen in der österreichischen Tagespresse beweisen. In seiner Laudatio auf die Preisträgerin griff Prof. Dr. Bernhard C. Lippold, wissenschaftlicher Beirat der Stiftung, dieses Faktum auf und erinnerte daran, dass parenterale Impfstoffe gegenüber nasalen Applikationsformen zahlreiche Nachteile haben . Dazu zählen  Stabilitäts- und Haltbarkeits- probleme, Kühlkettenpflicht beim Transport,die Gefahr von Nadelstich- verletzungen und nicht zuletzt die verbreitete „Spritzenangst“ vieler Patienten. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Nasenschleimhaut mit ihrem ausgereiften Immunsystem als Ort einer wirksamen mucosalen Vakzinierung an Bedeutung, wenn es möglich ist, mit einem Impfstoff das nasale Immunsystem zu aktivieren.  Dies ist der Preisträgerin Frau Dr. Scherliess mit ihrer Forschungstätigkeit eindrucksvoll gelungen. Sie konnte einen nasalen Impfstoff entwickeln auf Grundlage thermostabiler Trockenpulverformulierungen, die in ihrer Primärpartikelgröße, das Antigen umgebend, zunächst zur nasalen Formulierung erweitert werden, um dann im Kontakt mit den Zellen des Immunsystems der Nase (Makrophagen, dendritische Zellen und M-Zellen) eine optimale Immunantwort auszulösen. Als Adjuvans  wird Chitosan, ein mucoadhäsives matrixformendes Polymer, der thermostabilen Trockenpulvermischung mit Antigen zugegeben, wodurch die  Aktivierung des nasalen Immunsystem noch verbessert werden kann.

Frau Dr. Scherliess wird ihre preisgekrönte Forschungstätigkeit im Bereich nasaler Impfstoffe in Neuseeland fortsetzen. Man darf schon heute vermuten, dass der künftige Einsatz nasaler Impfstoffe im Bereich der Vakzinierung vieles verändern wird und vielleicht auch der Impfmüdigkeit großer Teile der Bevölkerung entgegenwirken kann.